Herdenschutz

Herdenschutzmaßnahmen sind keine 100% Garantie, dass Weidetiere nicht von Wölfen, Hunden, Füchsen, Raben … angegriffen und getötet werden. Schutzmaßnahmen müssen in unser aller Interesse sein, damit weiterhin Weidetiere unsere Landschaft nutzen und große Beutegreifer wie der Wolf wieder vorkommen können.
Seit 2020 werden in Bayern präventive Herdenschutzmaßnahmen gefördert. Eine kurze Zusammenfassung mit Verlinkung auf zuständige Stellen findet sich auf unserem Blog Bayern Wild.

Unser aller Verantwortung

Herdenschutz - Wolf und Weidetier: Es ist die Verantwortung von Tierhaltern sich um ihre Tiere zu kümmern und diese vor Gefahren und Schäden zu bewahren. Dies fängt im kleinen, selbstverständlichen, wie Impfen und Entwurmen an, und geht hin bis zu aufwändigen Einzäunen, damit Weidetier nicht auf Straßen oder Gleise geraten. Hinzu kommt dann im Fall der Fälle die Anpassung bei Anwesenheit von Beutegreifern. Wie kann der Schutz bestmöglich gelingen? Wie können die Interessen zu einem gangbaren Weg zusammenkommen? Das ist der lange Prozess, den Politik, Gesellschaft, Naturschutz und Weidetierhalter gehen und wohl immer wieder anpassen müssen.
Hier gehts zu weiterer Information zum Thema.

Herdenschutz besteht aus verschiedenen kombinierbaren Möglichkeiten. Nicht immer ist jede Möglichkeit notwendig oder sinnvoll.

Maßnahmen gegen Wolf und Co

  • Minimum ist ein gut eingerichteter Stromzaun. Litzenzäune sollen die Litzen in den Höhen 20 –  40 – 60 – 90 - (120) cm haben. Als Mindestschutz wird auch bei Netzzäunen eine Höhe von 90cm anerkannt.  Mit stromführenden (Breitband- ) Litzen können Netzzäune erhöht werden. Wichtig ist ein ordentlicher Stromfluss mit einer Mindest-Spannung von 4000V auf gesamter Zaunlänge, so dass der Erstkontakt des Wolfes ein möglichst schmerzhafter ist.
  • Bei Wildzäunen (Wildgehege, 180-200 cm Höhe) sollen die ersten min. 20-50 cm der Zäune in den Boden gesetzt werden oder min. 60 cm auf dem Boden aufliegen, um ein Untergraben zu verhindern. Eine niedrige Stromlitze, im Fall des Überkletterns auch eine hohe Stromlitze, sind ein weiterer Schutz.
  • Einstallen der Tiere über Nacht verhindert Übergriffe (geschlossener Stall/Hänger).
  • Behirtung stellt eine zusätzliche Maßnahme dar, Herden zu beaufsichtigen und zu schützen.
  • Herdenschutzhunde sind beeindruckende Hunderassen, die selbstständig arbeiten und in der Herde leben. Sie verteidigen ihre Tiere gegen jeden Eindringling.
  • Flatterbänder, Licht, Geräusche können kurzfristig abschrecken. Wölfe lernen aber, dass dauerhaft keine Gefahr davon ausgeht.

Maßnahmen Fischotter

Nicht nur vor Wolf, Bär und in seltenen Fällen auch Luchse müssen Weidetiere geschützt werden. Auch Besitzer von Fischweihern müssen in Fischotter-Gebieten Schutzmaßnahmen ergreifen.

  • Mobile Weidezäune können abschrecken, werden aber als nicht dauerhaft abschreckend eingestuft
  • Feste Umzäunung (evtl. Baugenehmigung notwendig)